Freie Marktwirtschaft

Freie Marktwirtschaft vs. Lenkungseingriffe

Grundsätzlich stehen sich beim Thema Nutzung von Tropenhölzern zwei unterschiedliche Gesinnungswelten gegenüber:

a) Die angebotsseitige Beschränkung bzw. das Verbot der Nutzung bestimmter oder, von manchen auch gefordert, aller Tropenhölzer in den Industriestaaten. Dieser Gesinnung steht die Theorie Pate, dass durch ein Verbot des Importes die Nachfrage quasi zum Erliegen kommt, und deshalb die Rodung ebenso abnimmt. Dies ist nur zum Teil richtig, und zwar deshalb, weil sich dies auf globaler Ebene üblicherweise nicht flächendeckend umsetzen und kontrol- lieren lässt und weil die betroffenen Länder selbst nicht dazu gezwungen werden können. Der entscheidende Nachteil dieser Verbote ist aber, dass den betroffenen Ländern und somit der dort ansässigen Bevölkerung eine Einnahmequelle versiegt, und dadurch die Motivation, die eigene Umwelt zu erhalten, noch weiter sinkt, weil diese dann noch weniger "wert" ist (man kann dann nicht einmal mehr die "Früchte des Waldes" verkaufen). Stichwort: "Umweltschutz muss man sich leisten können". Diese Erkennt- nis konnte ich während längerer beruflicher Aufenthalte in zwei der ärmsten Länder, nämlich Pakistan und später Indonesien selbst, sozusagen "am eigenen Leib" erfahren.

b) Der marktwirtschaftliche Ansatz postuliert die Selbstregulierung durch markwirtschaftliche Kräfte: steigt die Nachfrage nach bestimmten Gütern (z.B. Teakholz) stark an, so wird Teakholz aufgrund der Verknappung eben teurer und es stellt sich irgend- wann ein Angebots/Nachfrage Gleichgewicht ein. Nach dieser Theorie steigt bei Angebotsverknappung auch der Anreiz, die knappen Güter zu produzieren. Die steigende Nachfrage und die schwindenden Teakholzvorräte haben zumindest in Indonesien zu einer Ausweitung der Teakholzplantagen geführt, wenn auch die erst in jüngster Vergangenheit gepflanzten Plantagen noch viele Jahre benötigen, bis sie geerntet werden können.

Wir sind der Ansicht, dass hier nur der marktwirtschaftliche Ansatz zum Ziel führen kann, wenngleich im Bereich der natürlichen Ressourcen mit sehr langem wirtschaftlichem Betrachtungszeit- raum eine staatliche Kontrolle unerlässlich ist. Der Einfluss der öffentlichen Meinung und von Umweltschutzorganisationen, die eine nachhaltige Bewirtschaftung fordern, ist jedoch ausdrücklich zu begrüßen.

Berge
Baum